Goldpreis

Goldpreis

Normalerweise könnte man davon ausgehen, dass der Goldpreis aufgrund der begrenzten Vorkommen und der erhöhten Nachfrage in sehr vielen Bereichen immer mehr ansteigt. Trotz allem unterliegt der Goldpreis Schwankungen, die nicht nur von der Nachfrage abgeleitet werden können. Genauso nehmen aktuelle Ereignisse und Spekulationen Einfluss auf den Goldpreis, sowie der Ölpreis und der Dollarkurs. Letztendlich spielen sogar bei der Festsetzung des Goldpreises Emotionen eine gewisse Rolle. Für einen privaten Anleger ein kaum überschaubares Geflecht.

Schwankungen des Goldpreises gab es schon immer.

Im Mittelalter wurde Gold so knapp, dass der Goldpreis sprunghaft anstieg und nur noch Silbermünzen als Zahlungsmittel geprägt wurden. Durch die Kreuzzüge kam aber wieder genug Gold nach Europa, der Goldpreis sank wieder und die Goldmünze war wieder als Währung gebräuchlich. Als Amerika entdeckt wurde kam es zu einer Überflutung Europas mit Südamerikanischem Gold, was den Goldpreis kurzzeitig stark abfallen lies. Ab 1600 gab es das Phänomen der Münzverschlechterung was dazu führte, dass Preise für reine Goldmünzen, also auch der Goldpreis, wieder anstiegen. Auch historisch kann man also sehen, dass der Goldpreis von vielen Faktoren abhängt. In unserer modernen, noch viel komplizierteren Welt, sind die Relationen, die den Goldpreis beeinflussen, sehr komplex und nur noch mit Hilfestellungen von Marktanalysten zu verstehen.

Goldpreis - Goldmünzen als Leitwährung

In der Spätantike war der Solidus die wichtigste Währung. Der Solidus hatte einen hohen Goldanteil, was bei den damaligen stabilen Goldpreisen auch eine Stabilität des Solidus mit sich brachte. Auch nach dem Ende der Spätantike bis ins 12. Jh. war der Solidus, gestützt durch den stabilen Goldpreis, immer noch die führende Währung in Europa, Nordafrika und Vorderasien. Mit dem Niedergang von Byzanz konnte auch der stabile Goldpreis die Währung nicht mehr retten und sie verschwand.

Ersetzt wurde sie durch andere Münzen, deren Gemeinsamkeit aber in ihrem Goldanteil liegt und die ihre Stabilität in dem hohen Goldpreis suchten. Im Mittelalter verlor die Goldmünze kurzzeitig ihre Rolle als Leitwährung, da der Goldpreis aufgrund knapper Ressourcen zu hoch war. Es war zu wenig Gold da, um damit Münzen herzustellen. Der Goldpreis wäre sonst explodiert. Dies änderte sich dann mit den Kreuzzügen wieder, der Goldpreis normalisierte sich und Goldmünzen wurden wieder als Leitwährung eingeführt.

Goldpreis- Goldmünzen in Deutschland

Eine der bekanntesten Münzen ist die Goldmark, die 1871 im Deutschen Reich in das deutsche Geldsystem im Zuge des Goldstandards eingeführt wurde. Auch dahinter steht die Idee über einen stabilen Goldpreis eine stabile Währung zu erzeugen. Welche Wichtigkeit dem Gold und dem stabilen Goldpreis zugeschrieben wurde, sieht man daran, dass theoretisch jeder Bürger sein Bargeld in Gold umtauschen konnte. Die Goldparität bzw. der festgelegte Goldpreis beim Umtausch war hierbei ausschlaggebend. In der Praxis waren der stabile Goldpreis und das Gold, das hinter dem Geld stand, so vertrauenswürdig, dass nicht umgetauscht wurde.

Nach dem ersten Weltkrieg waren die Goldreserven verbraucht. Der Goldpreis stieg stark an und eine Inflation der nicht mehr abgestützten Währung setze ein. Eine Goldmark war 1923 eine Billion Papiermark wert. Aufgrund des relativ stabilen Goldpreises sollte heutzutage ein Teil des Geldwerts als Gold hinterlegt sein.


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